Ob Gans, Ente oder Pute: An Heiligabend, vor allem aber an den Weihnachtsfeiertagen, kommt in vielen deutschen Haushalten Geflügel auf den Tisch. Die Weihnachtsgans ist eng mit dem Ende der zweiten Fastenzeit verbunden. Ein Gänsebraten am Martinstag läutete früher das Fasten ein und beendete es am 25. Dezember wieder. Auch wenn der Ursprung dieses traditionellen Gerichts heute in Vergessenheit geraten ist, erfreut es sich zu Weihnachten nach wie vor großer Beliebtheit. Vor allem im Osten Deutschlands und in Westfalen wird die Gans bevorzugt. Die etwas leichtere und bekömmlichere Ente steht dagegen in Schleswig-Holstein hoch im Kurs. Der vor allem in den westlichen Nachbarländern Frankreich, Belgien und den Niederlanden, aber auch in Großbritannien und den USA übliche Weihnachtstruthahn löst in Deutschland nur vereinzelt Gans und Ente ab.
Grundsätzlich lässt sich beim Weihnachtsessen ein Trend zu mehr kulinarischen Experimenten an den Festtagen beobachten. Dabei muss es nicht immer ein völlig neues Gericht sein, auch bereits kleine Abwandlungen können einem Klassiker einen frischen Kick verleihen. So begeistert die Ente à l’Orange als Variation des klassischen Entenbratens mit einer Zitrusnote und bringt so Abwechslung auf den Tisch.
Ente à l’Orange
Für 4 Personen
Zutaten
1 küchenfertige Bauernente à 2,5 kg
4 Bio-Orangen
1 Zweig Rosmarin
2-3 Zweige Orangenthymian
2 Zimtstangen
400 ml kräftiger Entenfond
1 EL Karamellsirup
1 EL Balsamico-Essig
1-2 EL Sojasauce
Salz und Pfeffer
Sauce
70g Zucker
200 ml frisch gepresster Orangensaft
1 TL Senf
2 TL Speisestärke, mit etwas Wasser verrührt
nach Wunsch Orangenlikör
Zubereitung
Zunächst den Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen. Dann die Ente vorbereiten: Innen und außen kalt abbrausen, gründlich trocken tupfen und anschließend überall mit Salz einreiben.
Für die Füllung die Orangen gründlich waschen, halbieren und in dicke Scheiben schneiden. Die Hälfte der Orangen mit Rosmarin, Orangenthymian sowie einer Zimtstange in die Bauchhöhle füllen und verschließen. Ente mit der eben verschlossenen Seite nach unten auf ein tiefes Backblech legen, restliche Orangen und eine weitere Zimtstange hinzugeben. Den Entenfond angießen, das Backblech auf der untersten Schiene in den vorgeheizten Backofen schieben und die Ente 2,5 Stunden garen. Währenddessen die Entenhaut immer wieder mit dem Bratensaft übergießen. In der Zwischenzeit Karamellsirup, Balsamico und Sojasauce verrühren. Nach 2,5 Stunden die Temperatur auf 200 Grad erhöhen, die Ente gleichmäßig mit der Balsamicoglasur bestreichen und weitere 30-45 Minuten goldbraun braten.
Für die Sauce dann die Füllung aus der Ente holen und mit Bratensaft sowie den Orangen vom Blech durch ein Sieb in eine Schüssel drücken und so das Fett abschöpfen. Die Ente währenddessen im ausgeschalteten Ofen warmhalten. In der Zwischenzeit die Ente im ausgeschalteten Ofen warmhalten. Zucker in einem Topf karamellisieren und mit Orangensaft ablöschen. Entfetteten Bratensaft und Senf hinzufügen und alles 10 min köcheln lassen. Abschließend mit Salz und Pfeffer würzig abschmecken und mit etwas Stärke leicht binden. Auf Wunsch mit Orangenlikör verfeinern. Abschließend die Ente tranchieren und mit der Orangensauce und den gewünschten Beilagen servieren.
Wir wünschen guten Appetit
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