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Rüstung eines Fleischers – Sicherheit ist das oberste Gebot

Bei der Arbeit in Fleischereien und Schlachtereien ist durch den Umgang mit Messern, Schneide- und Zerkleinerungsmaschinen besondere Vorsicht geboten. Um die Sicherheit der Arbeitenden zu gewährleisten, bedarf es daher einer besonderen Schutzkleidung. Zu dieser zählen neben Stechschutzschürze, Schnittschutzhandschuhen und Schutzschuhen auch Gehörschutz, Schutzhelm sowie Augen- und Gesichtsschutz. Welcher Arbeitsschutz tatsächlich notwendig und geeignet ist, variiert je nach Tätigkeit und ist entsprechend zu wählen.

Stechschutzschürze

Messerunfälle mit Oberschenkel-, Genital- oder Bauchverletzungen können durch das Tragen einer Stechschutzschürze vermieden werden. Beim Auslösen von Knochen oder beim Zerlegen sollte diese deshalb unbedingt getragen werden. Besonders wichtig ist die Wahl der richtigen Länge entsprechend der Körpergröße. Es gibt sie aus Edelstahl-Ringgeflecht oder Alu-Schuppenplättchen-Geflecht.

Stech- und Schnittschutzhandschuh und Unterarmschutz

Der Schnittschutzhandschuh aus textilähnlichem Gewebe bietet bei Schneidearbeiten und beim Auswechseln von Maschinenmessern ausreichenden Schutz. Bei Ausbein- und Zerlegearbeiten ist dagegen das Tragen einer Unterarmstulpe und eines Stechschutzhandschuhs zwingend erforderlich. Diese müssen fest miteinander verbunden sein. Der Handschuh besteht aus einem ca. 50% kleineren Metallringgeflecht als die Stechschutzschürze. Die Stulpe ist entweder aus dem gleichen Material und fest mit dem Handschuh verbunden oder aus Kunststoff. Im letzteren Fall gibt es noch ein Verbindungsstück für das Handgelenk aus Metallringgeflecht.

Aber Vorsicht! Nicht bei allen Arbeiten ist das Tragen dieser Schutzausrüstung notwendig oder sinnvoll. Auf keinen Fall darf ein Schutzhandschuh an der Abschwartmaschine oder an der Säge getragen werden, da die Verletzungsgefahr mit Handschuh größer ist als ohne.

Augenschutzbrille und Gesichtsschutzschirm

Bei Arbeiten mit ätzenden Reinigungsmitteln muss eine Schutzbrille getragen werden, die vor Tropfen und Spritzern schützt. Auch ein Gesichtsschutzschild ist geeignet, ersetzt aber nicht die Schutzbrille. Diese wird auch beim Sägen von Knochen empfohlen. Bei Arbeiten mit heißem Wasser und ätzenden Flüssigkeiten werden außerdem Schürze, Handschuhe und Stiefel empfohlen.

Gehörschutz

Da Lärmschwerhörigkeit zu den häufigsten Berufskrankheiten zählt, ist das Tragen von Gehörschutz bei Überschreitung des Grenzwertes von 85 Dezibel vorgeschrieben. Dies ist vor allem bei häufigen und langen Arbeiten an Kutter, Säge und in der Schlachtung der Fall.

Mit dem richtigen Schutz sind die Fleischerinnen und Fleischer bestens für den Arbeitsalltag gerüstet und können sich darauf konzentrieren, leckere Fleisch- und Wurstwaren herzustellen.


Einfach gut genießen – Dein Fleischerhandwerk

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