Guter Genuss,  Warenkunde

Schweinerassen aus Deutschland

Das Schwein ist eines der ältesten Nutztiere. Seit mehr als 10.000 Jahren wird es von Menschen auf Höfen und in Ställen gehalten. Mit der Zeit entstanden verschiedene Schweinerassen mit unterschiedlichen Merkmalen.

In Deutschland sind über 90 Prozent der Schlachtschweine Kreuzungen aus Deutschem Landschwein, Deutschem Edelschwein, Duroc und Pietrain. Diese vier Rassen dominieren die Schweinezucht, da sie Eigenschaften aufweisen, die für die Schweinemast von Vorteil sind. Hierzu gehören gute Fruchtbarkeit, hohe Futteraufnahme beziehungsweise Fleischbildung und ausgewogener Muskelfleischanteil.

Im Fleischerfachgeschäft deines Vertrauens findest du oft Fleisch von Kreuzungen dieser Rassen. Heute erklären wir dir mehr zu Herkunft, Aussehen und Fleischqualität dieser vier Schweinerassen.


Eine der hierzulande bekanntesten Schweinerassen ist das Deutsche Landschwein. Es entstand Ende des 19. Jahrhunderts durch Kreuzung von Marschschweinen mit englischen Yorkshires. Durch das Einkreuzen von dänischen Schweinen Mitte der 1950er Jahre wurde der hohe Fettanteil reduziert. In den 1980ern kreuzte man die Tiere mit weiteren Landrassen. So reduzierte man die Stressanfälligkeit. Es entstanden besonders fruchtbare Schweine, die für ihr hochwertiges und schmackhaftes Fleisch bekannt sind. Sie haben einen langen Körper mit heller Haut, weißen Borsten und leichten Schlappohren.

Das Deutsche Edelschwein ähnelt mit seinen weißen Borsten auf heller Haut und breitem Körper dem Deutschen Landschwein. Im 19. Jahrhundert entstand es aus Kreuzungen alter Landrassen wie Marschschwein und englischem Yorkshire. Die Rasse hat zwar eine geringere Fleischbildung als andere, überzeugt aber umso mehr mit hervorragender Fleischqualität. Ebenfalls vorteilhaft für die Schweinezucht ist die hohe Stressresistenz und Fruchtbarkeit der Tiere.

Pietrain-Schweine

Durch den Gesellschaftswandel von fettem Schweinefleisch hin zu magerem fand das Pietrain-Schwein schnell große Beliebtheit. Diese Rasse entstand im belgischen Brabant durch die Kreuzung von Landschweinrassen. Die Tiere sind weiß mit meist schwarzen bis grauen Flecken. Das Fleisch ist mager mit einer geringen Fettauflage und sehr zart. Außerdem haben Pietrain-Schweine eine besonders kräftig ausgeprägte Schulter- und Schinkenpartie.

Das Duroc Schwein ist Grundlage zahlreicher Kreuzungen. Von seinen Artgenossen unterscheidet es sich in erster Linie durch sein rot-braunes Fell und die herunterhängenden Ohren. Ursprünglich stammt diese Rasse aus den USA. Dort wurden Jersey-Schweine mit europäischen Iberico Schweinen gekreuzt. Es entstanden besonders muskuläre robuste Tiere, die wenig stressanfällig und Menschen gegenüber sehr zutraulich sind. Durocs werden auf Grund ihrer hohen Fleischqualität oft als Vaterrasse genutzt. Durch den hohen Anteil an intramuskulärem Fett hat das zarte Muskelfleisch der Duroc eine sehr feine Marmorierung. Beim Garen bleibt das Fleisch besonders zart und erhält ein unvergleichliches Aroma.

Durch Kreuzungen zwischen diesen vier Rassen werden die besten Eigenschaften hervorgehoben. Das Fleisch ist besonders hochwertig und geschmackvoll. Erkundige dich beim nächsten Besuch im Fleischerfachgeschäft deines Vertrauens nach diesen Rassen und überzeug dich selbst.

Im Fleischerhandwerk sind kurze Transportwege und Regionalität wichtig. Daher beziehen viele Fleischereifachbetriebe Fleisch aus alternativen Haltunsformen. Dies ermöglicht auch die Verarbeitung von unbekannteren Schweinerassen.


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