Fleischer-Geschichten

„Mir gefällt die Abwechslung!“

Vor einiger Zeit haben wir schon mal von der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks berichtet. Heute wollen wir dir ein Mitglied der Mannschaft vorstellen: Kathrin Meier, 21 Jahre alt und Fleischereifachverkäuferin. Sie arbeitet in der Fleischerei Gawehn in Gnarrenburg. Ein Familienbetrieb mit 11 Mitarbeitern. Ihr Chef, Stefan Gawehn, brachte sie auf die Idee, sich für die Nationalmannschaft zu bewerben. „Das wäre doch genau dein Ding“, sagte er. Die kommunikationsfreudige Kathrin bewarb sich und los ging‘s.


guter genuss: Kathrin, erzähl doch mal, was macht man als Mitglied der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks?

Kathrin:  Wir sind sozusagen die Botschafter des Fleischerhandwerks und repräsentieren es zum Beispiel auf Veranstaltungen. Ich war gerade erst in Leipzig beim Tag des Handwerks. Dort haben wir dabei geholfen, Schülergruppen anzuleiten, Snacks und Kanapees herzustellen. Das hat super viel Spaß gemacht.  Außerdem wurden wir  von einem Radiosender auf der Bühne interviewt und zum Arbeitsalltag im Fleischerhandwerk befragt.

gg: Das hört sich aufregend an.

Kathrin: (lacht) Mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Ich bin mit fünf Geschwistern auf einem Bauernhof groß geworden. Da bin ich Trubel und Gemeinschaft gewohnt.

gg: Was ist das Besondere daran, Mitglied des Teams zu sein?

Kathrin: Mich hat die Zeit mit der Nationalmannschaft bisher total inspiriert. Zum einen ist das einfach eine tolle Truppe, zum anderen bringt mir der Austausch mit den anderen Fleischern und Verkäuferinnen total viel. Mir ist bewusst geworden, wie viel im Fleischerhandwerk geht!

gg: Was denn zum Beispiel?

Kathrin: Es gibt so viele Möglichkeiten, mich weiterzubilden. Daher habe ich zum Beispiel nun auch beschlossen noch eine Fleischerausbildung zu machen. Im Anschluss daran könnte ich dann auch noch einen Ernährungsberater oder eben den Meister bzw. die Verkaufsleitung drauf setzen. Auch die Weiterbildung zum Fleischsommelier interessiert mich sehr.

gg:  Man merkt dir deine Leidenschaft für deinen Beruf an. War das schon immer so?

Kathrin: Von meinen fünf Geschwistern sind zwei auch Fleischereifachverkäuferinnen. Ich wusste, dass ich in den Gastro- bzw. Nahrungsmittelbereich wollte. Über meine Schwester, die auch ihre Ausbildung bei Gawehns gemacht hat, bin ich mit dem Berufsbild in Berührung gekommen. Das Arbeitsklima in dem Familienbetrieb ist genau das: familiär. Das hat mir gefallen.

gg: Was hat sich mit deiner Berufswahl verändert?

Kathrin: Meine Einstellung zu Fleisch hat sich verändert. Je mehr ich gelernt habe, desto bewusster ist mein eigener Umgang mit Fleisch geworden. Du stellst einfach andere Fragen: „Wie kann es sein, dass im Supermarkt das Hackfleisch auch nach zwei Tagen noch angeboten wird, wenn es bei uns frisch aus der Theke nur am selben Tag verkauft werden darf…“. Mir ist wichtig, dass ich dieses Wissen auch an meine Kunden vermitteln kann. Denn bei uns haben sie die Möglichkeit, ganz frisch einzukaufen.

gg: Was macht dir am meisten Spaß an deinem Beruf?

Kathrin: Mir gefällt die Abwechslung! Egal ob die Fleisch- und Tresenvorbereitung, der Verkauf und die Beratung hinter der Theke oder die Salatvorbereitung in der Küche und der Partyservice – die Vielfalt der Aufgaben sorgt dafür, dass der Arbeitsalltag spannend bleibt. Das macht Freude. Speziell die Catering-Aufträge für Hochzeiten sind immer wieder ein besonderes Ereignis.

gg: Als Mitglied der Nationalmannschaft geht es auch darum, das Image des Fleischerhandwerks mitzugestalten. Was bedeutet für dich modernes, erfolgreiches Fleischerhandwerk?

Kathrin: Ein erfolgreiches Fleischerfachgeschäft schafft es, Tradition und neue, aktuelle Entwicklungen zu verbinden. Dabei geht es nicht nur um einen modernen Look des Geschäfts, sondern auch um passende Angebote für die jeweilige Zielgruppe. Berufstätige Menschen haben nicht immer Zeit, frisch zu kochen. Da helfen ein fertiger Mittagstisch oder vorbereitete Produkte, die es unseren Kunden leichter machen, gut zu essen. Es gibt spannende Trends und interessierte Kunden freuen sich, wenn wir auch New Cuts im Angebot haben, wie zum Beispiel ein Flanksteak aus dem Teilstück des Bauchlappens. Das soll nicht heißen, dass die traditionellen Angebote keinen Platz mehr haben. Unsere älteren Kunden bekommen auch weiterhin ein Kassler Kotelett oder einen Ochsenschwanz zum Auskochen. Und über frische Rouladen freuen sich doch eigentlich alle (lacht).

gg: Berühmte letzte Worte?

K: Ich kann nur dazu einladen, sich ein eigenes Bild vom Fleischerhandwerk zu machen. Wir sollten bewusster essen und hinterfragen, woher das Tier kommt. Im Fleischerfachgeschäft bekommt man darauf eine Antwort.


Einfach gut genießen – Dein Fleischerhandwerk

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