Wo kommt Grünkohl her? Warum heißt er mancherorts Braunkohl? Welche Traditionen ranken sich um den Winterliebling? Was steckt drin im grünen Superfood? Wie wird Grünkohl zubereitet und wie werden die passenden Fleisch- und Wurstspezialitäten vom Fleischer hergestellt? Unsere kleine Kohlkunde erklärt’s. Heute: Vier Fakten zum grünen Genuss.
Herkunft
Schon die alten Griechen kannten Grünkohl. Hippokrates, der Begründer der Medizin, sprach ihm eine heilende Wirkung zu. Aus diesem Grund und weil Kohl günstig war, aßen die Griechen ihn in rauen Mengen. Heute wird Grünkohl vor allem in Mittel- und Westeuropa angebaut. Auch im norddeutschen Wetter fühlt sich das Gewächs wohl: Laut Statistischem Bundesamt wurden 2018 deutschlandweit insgesamt 17.335,6 Tonnen Grünkohl geerntet. Die Hauptanbaugebiete liegen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Grünkohl oder Braunkohl?
Der beliebte Winter-Klassiker der norddeutschen Küche hat viele Namen: Grünkohl, Braunkohl, Oldenburger Palme und Krauskohl sind die Bekanntesten. In Ostfriesland und Oldenburg ist der Kohl eindeutig grün, in Bremen und Braunschweig wird er als Braunkohl bezeichnet. Weshalb? Früher wurden verschiedene Sorten verwendet. Einige davon grün, andere Braun oder sogar lila. Heute wird hauptsächlich die grüne Variante angebaut und zubereitet. Die Bezeichnung „Braunkohl“ blieb in manchen Regionen vertreten.
Traditionen
Die Grünkohlzeit ist der Norddeutsche Karneval. In der Saison finden viele Veranstaltungen statt – zum Beispiel zahlreiche Kohlfahrten: Firmen, Vereine oder private Gruppen unternehmen Ausflüge durchs Norddeutsche Land. Das Ziel: Ein gemeinsames Grünkohlessen. Zum Fußmarsch gehören Spiele wie „Boßeln“ (norddeutsches Kugelwerfen) und die Wahl eines Kohlkönigspaares. Viele Städte schreiben sich das Thema Grünkohl auf die Fahne: Die „Kohlhauptstadt Oldenburg“ veranstaltet einmal im Jahr das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ und wählt jährlich eine Grünkohlmajestät aus Politik, Wirtschaft oder Kultur.
Was steckt drin?
Die krausen Blätter des Grünkohls stecken voller Vitamine und Nährstoffe. Mit reichlich Vitamin A und C sowie Folsäure, Eisen, Kalium, Magnesium und Ballaststoffen gehört Grünkohl zu den Superfoods. Das beste: Du musst den Kohl nicht roh essen, um diese aufzunehmen. Tatsächlich empfiehlt es sich, den Kohl mit Butter oder Schmalz zu garen. Das Fett macht den Kohl nicht nur bekömmlicher, sondern sorgt auch für eine bessere Verstoffwechselung. Zwar sind manche Inhaltstoffe (Vitamin C & Folsäure) hitzeempfindlich, gekochtes Vitamin A kann hingegen leichter vom Körper aufgenommen werden. Auch die antioxidativen Wirkstoffe des Grünkohls bleiben nach längerem Köcheln erhalten. Also kann auch die klassische Zubereitungsform samt Kasseler, Kohlwurst und Co. das Wohlbefinden fördern.
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4 Kommentare
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Klaus Baumeister
wir essen den Grün (Braun) kohl am liebsten mit geräuchert und Dosen Brägenwurst von Emmerich.
Coldewey
In den 60ziger Jahren haben wir Grünkohl u. a. mit geräucherten Rindfleisch gegessen. Lecker.
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