Guter Genuss

Metzgermeisterin Hannah: ehrlich, engagiert und erfolgreich

Schon mit drei Jahren wusste Hannah Gehring, was sie mal werden möchte: Metzgerin. Ihre Eltern haben es der heute 23-Jährigen vorgelebt. 1996 übernahm Fleischermeister Martin Gehring gemeinsam mit seiner Frau Claudia, gelernte Einzelhandelskauffrau, eine Metzgerei in Ilshofen. Der Startschuss für die geschätzte Metzgerei Gehring in der Region. Über zwei Jahrzehnte nach der Gründung ist auch Hannah Gehrings Wunschberuf aus Kindertagen wahrgeworden: Seit 2016 ist sie im elterlichen Betrieb tätig, plant, ihn eines Tages zu übernehmen. Dafür bringt sie einiges mit: Hannah ist gelernte Fachverkäuferin, Metzgermeisterin, Ernährungsberaterin und Betriebswirtin im Handwerk.

Engagement fürs Handwerk

Die junge, engagierte Frau blickt gern über den eigenen Tellerrand hinaus. Und das nicht nur während sie ihrer Passion, dem Reisen via Interrail, nachgeht sondern auch, indem sie sich für ihr Handwerk engagiert: Sie ist Gründungsmitglied in der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks. Die ehrenamtliche Gruppe aus jungen Nachwuchskräften besucht Veranstaltungen wie Karriere- oder Fachmessen, trifft Prominente und Politiker, informiert über Berufe im Fleischerhandwerk und räumt mit Vorurteilen auf. „Der Ansatz ist, mit jungen Nachwuchskräften wie mir, andere junge Menschen für den Beruf zu begeistern“, so Hannah. Eine Aufgabe, die heutzutage immer wichtiger wird: Circa jeder dritte Ausbildungsplatz bleibt im Fleischerhandwerk unbesetzt. Und das obwohl die Karrierechancen in dieser Branche groß sind, wie Hannah findet:

„Nicht nur die alltäglichen Aufgaben machen den Beruf aus, sondern auch die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten oder interessante ehrenamtliche Tätigkeiten. Was man als Metzgerin oder Fachverkäuferin alles erreichen, sehen und erleben kann, hätte selbst ich als geborene Metzgerstochter zu Anfang nicht gedacht“, erklärt sie.

Erst kürzlich konnte Hannah zum Beispiel ihre Reiselust mit ihrem ehrenamtlichen Engagement verbinden. Mit dem Deutschen Fleischerverband und ihrem Mannschaftskollegen Franz ging es nach Alabama in die USA. Dort präsentierten sie den amerikanischen „Butchern“, wie man richtig gute, deutsche Weiß- und Bratwurst herstellt, wie man in Deutschland Fingerfood macht und wie man eine Theke gestaltet. Solche Unternehmungen sind natürlich Ausnahmen und nicht die Regel. Was macht also den alltäglichen Beruf einer Metzgerin so besonders? Neben Kreativität und Vielseitigkeit vor allem die Möglichkeit, Glücksmomente zu erschaffen, findet Hannah: „Es gibt kein schöneres Kompliment, als wenn sich jemand über das leckere Essen freut, das du selbst hergestellt hast. Und das jeden Tag.“

Handwerk ist Ehrensache

Trotz Fachkräftemangels hält Hannah Gehring ihre Branche auch in Zukunft für gesichert: Denn wer weiterhin gute Lebensmittel essen möchte, wird nicht auf das Handwerk verzichten können. „Die Verbraucher denken um, sie legen wieder mehr Wert auf das Handwerk und den persönlichen Kontakt – das stelle ich bei uns im Geschäft, aber auch im Austausch mit Kollegen fest“, erzählt sie. Hier setzt Hannah an, denn ihr ist wichtig, Vertrauen zu schaffen und herauszustellen, warum man beim Fleischeinkauf auf handwerkliche Betriebe setzen sollte. „Neulich habe ich in meinem Lieblings-Podcast „Gemischtes Hack“ gehört, dass im abgepackten Hackfleisch vom Discounter bis zu 200 Tiere verarbeitet werden. In einer einzigen 500 g Packung Hack, das muss man sich mal vorstellen. In unserem handwerklichen Betrieb wird Hackfleisch frisch gewolft – mit Fleisch von einem Rind und einem Schwein“, erklärt sie.

Genau solche Aspekte über ehrliche und handwerklich hergestellte Lebensmittel möchte Hannah den Verbrauchern vermitteln. „Man muss auch nicht jeden Tag Fleisch essen, aber wenn, dann sollte man wissen woher es kommt, was drin ist und wer es hergestellt hat.“ Den Fragen von Verbraucher zu Herstellung, Tierwohl und Schlachtung begegnet sie deshalb stets offen und ehrlich – denn Metzgerhandwerk bedeutet für den Familienbetrieb Gehring, transparent zu sein.

Wenn du dich über Berufe im Fleischerhandwerk informieren möchtest, bist du hier richtig www.fleischerberufe.de . Wo du die Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks das nächste Mal treffen kannst, erfährst du hier www.nationalmannschaft-fleischerhandwerk.de/.

Über Metzgerei Gehring

Metzgerei Gehring liegt in der Gemeinde Rot am See und der Stadt Ilshofen im Landkreis Schwäbisch Hall. Hier hat der Familienbetrieb zwei Filialen – eine in Ilshofen und eine in Brettheim. Die 2014 neu errichtete Produktion liegt in Hilgartshausen und bietet mit 350 qm ausreichend Platz zu Herstellung der vielfältigen Fleisch- und Wurstspezialitäten. Je nach Saison stellt die Metzgerei 180 bis 200 Sorten Wurst nach eigenem Rezept her. Insgesamt 25 Mitarbeiter arbeiten in dem Familienunternehmen: Metzgermeister, Fachverkäuferinnen und Köche. Neben dem Filialverkauf und dem erfolgreichen Partyservice am Wochenende, beliefert die Metzgerei in kleinen Chargen auch Bäckereien und Restaurants in der Region. Eine Selbstbedingungstheke in einem nahegelegenen Getränkemarkt in Wallhausen ist das neueste Projekt. Seit 2019 bietet Metzgerei Gehring hier abgepackte Wurstspezialitäten an.

Besonders stolz ist Familie Gehring auf die eigene Schlachtung. Seit Jahren pflegt die Familie ein vertrautes Verhältnis zu zwei Landwirten im Umkreis. Martin Gehring besucht die Betriebe regelmäßig und macht sich vor Ort ein Bild von den Tieren. Regionalität wird hier großgeschrieben: Die Räumlichkeiten, in denen die Schweine und Rinder geschlachtet werden, befinden sich direkt auf dem Hof. Hier werden pro Woche dreißig Schweine und ein bis zwei Rinder von gelernten Mitarbeitern geschlachtet. Lange Transportwege und zusätzlicher Stress für die Tiere bleiben dabei aus.


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