Fleischer-Geschichten,  Guter Genuss

Qualität, Regionalität und Innovation: Die Erfolgsstrategie von Markus Leggedör

Der Name Leggedör steht in Ostfriesland nicht nur für ausgezeichnete Qualität, sondern auch für Innovation und Fortschritt. Der Fleischermeister Markus Leggedör hat mit seiner besonderen Expertise, Vielseitigkeit und dem Gespür für moderne Kundenbedürfnisse die Familienfleischerei zu einem zukunftsweisenden Betrieb entwickelt. Das neueste Upgrade: das innovative 16/7-Ladenkonzept, das flexible Einkaufsmöglichkeiten mit traditioneller Handwerkskunst vereint.

Regionalität als Leitbild des Familienbetriebs

Der 45-jährige Markus Leggedör wuchs mit dem Fleischerhandwerk als Familientradition auf. 1972 gründeten seine Eltern die Fleischerei in Weener. Seit nunmehr fast 20 Jahren führt Markus Leggedör gemeinsam mit seiner Frau Bärbel den Familienbetrieb. Dabei legen sie großen Wert auf handwerkliche Qualität, Regionalität und nachhaltige Produktion.

Das Sortiment der Fleischerei umfasst nur Fleischwaren, die zu einhundert Prozent aus hauseigener Produktion kommen. Dadurch kann nicht nur höchste Qualität, sondern auch eine besondere Transparenz für die Kundschaft gewährleistet werden. So informiert die Fleischerei in wöchentlichen Handzetteln darüber, welcher Landwirt das jeweilige Fleisch bzw. Tier geliefert hat. Der Großteil des verarbeiteten Fleisches stammt aus dem direkten Umkreis und wird in Weener geschlachtet. Nur die Schlachtung der Salzwiesenkälber und Deichlämmer wird von einem Kollegen aus dem Norden übernommen, um unnötigen Transportstress für die Tiere zu vermeiden.

Besonders stolz ist Markus Leggedör auf das von ihm angebotene Rindfleisch: „Wir verwenden ausschließlich das Fleisch von Tieren aus Weidehaltung, die ich vorher persönlich ausgesucht habe. Wir beziehen Weidefärsen von der Familie Enno Meinders aus Boen sowie vom Biohof der Familie Brink aus Vellage. Von letzteren bekommen wir auch Weideochsen.“

Experte und Botschafter für Genuss

Schon früh zeigte sich Markus Leggedörs Begeisterung für das Fleischerhandwerk. Mit einer herausragenden Gesellenprüfung und dem Titel des Landessiegers Niedersachsen legte er den Grundstein für seine außergewöhnliche Laufbahn. Zwei Jahre später erlangte er den Meistertitel und schloss dann noch eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung im Handwerk sowie eine fundierte Kochausbildung an.
Zudem hat Markus Leggedör auch nach der Übernahme des Betriebs sein Fachwissen kontinuierlich vertieft: Er ist zertifizierter Fleischsommelier sowie Wurst- und Schinkensommelier – als erster Ostfriese überhaupt. Diese besondere Kombination aus handwerklichem Können und sensorischer Expertise macht ihn zu einem anerkannten Genussbotschafter, der die Bedeutung hochwertiger Fleischerzeugnisse vermittelt.
Darüber hinaus engagiert sich Markus Leggedör aktiv in der Verbraucheraufklärung, um das Bewusstsein für handwerkliche Qualität und nachhaltige Fleischproduktion zu schärfen. Seine Innovationskraft und sein Gespür für moderne Konzepte, wie etwa das 16/7-Ladenmodell, tragen dazu bei, das Fleischerhandwerk zukunftsfähig zu gestalten und den veränderten Bedürfnissen der Kundschaft gerecht zu werden.

Mehr Flexibilität, gleiche Qualität: Das 16/7-Ladenkonzept

Im vergangenen Jahr hat die Fleischerei Leggedör mit dem „Sechzehnzusieben-Shop“ einen personallosen Selbstbedienungsladen eröffnet, der täglich von 6 bis 22 Uhr geöffnet ist. Kundinnen und Kunden können nach vorheriger Online-Registrierung über einen QR-Code Zugang erhalten und ihre Einkäufe tätigen. Das Sortiment besteht zu 85 Prozent aus eigenen Erzeugnissen sowie regionalen Produkten wie Käse, Molkereiprodukten, Backwaren, Eiern, Nudeln, Kartoffeln, Wein und Honig von Biohöfen. Die Bezahlung erfolgt bargeldlos über ein automatisches Kassensystem, das die ausgewählten Produkte erkennt, ohne dass ein manuelles Scannen erforderlich ist.

Seit der Eröffnung zu Ostern 2024 wurde das Angebot sehr positiv angenommen. Inhaber Markus Leggedör zieht folgendes Resümee: „An den Wochenenden läuft es richtig gut. An den Feiertagen noch besser. Dann ist der Shop Gold wert und wird zu einer richtigen Pilgerstätte.“ Besonders am 1. Mai des vergangenen Jahres nutzten viele Kundinnen und Kunden die Gelegenheit für spontane Grillpartys, was zu einem Spitzenwert von 250 Einkäufen an diesem Tag führte. An Sonn- und Feiertagen tätigen sonst durchschnittlich etwa 200 Personen ihren Einkauf im 16/7-Shop. 

Die Investitionskosten von 150.000 Euro für Umbau, Software und Kühltechnik sollen innerhalb von fünf Jahren amortisiert werden. Trotz des personallosen Konzepts sind wöchentlich drei Mitarbeitende für wenige Stunden im Einsatz, um die Regale aufzufüllen. Der traditionelle Laden bleibt weiterhin bestehen, da die persönliche Beratung durch Fachpersonal nach wie vor geschätzt wird.

Dieses innovative Konzept entstand als Reaktion auf den Fachkräftemangel in der Branche. Markus und Bärbel Leggedör sahen in der Einführung des personallosen Ladens eine Möglichkeit, die Öffnungszeiten zu erweitern und den Umsatz zu steigern, ohne zusätzliches Personal einzustellen.

Engagement für das Handwerk und die Zukunft

Als Obermeister der Fleischerinnung Leer setzt sich Markus Leggedör aktiv für den Erhalt des Fleischerhandwerks und dessen Weiterentwicklung ein. In seiner Funktion als Innungsobermeister arbeitet er daran, das Fleischerhandwerk zukunftsfähig zu machen und Nachwuchs zu gewinnen. Auch bei seinen eigenen Kindern legt er Wert darauf, dass sie die handwerkliche Qualität und regionale Verbundenheit erleben.

Foto: Markus Leggedör


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